Auf Schnee durchdrehende Reifen trotz Traktionskontrolle?

  • Wir hatten reichlich Schnee in der letzten Woche und das Spaßmobil musste unter freiem Himmel parken, im Schnee. Und da standen wir dann Montag morgen auf dem verschneiten Parkplatz und kamen nicht mehr weg. Nach 2m ging nichts mehr, die Räder drehten durch, trotz eingeschalteter Traktionskontrolle. Ich dachte, die Traktionskontrolle würde genau das verhindern. :w0038:

    Mittags habe ich ihn dann mit Hilfe rausbekommen, aber auch hier hatten wir zuerst die Situation, dass ein Reifen griff und der andere durchdrehte. Wie kann das sein? Oder verstehe ich die Wirkweise der Traktionskontrolle nicht richtig?


    Gruß vom See,

    Ori

  • Oriane


    Wahrscheinlich hast Du das Prinzip der Traktionskontrolle etwas falsch ausgelegt....

    Es ist richtig daß diese das durchdrehen der Räder verhindern soll und Dir entsprechend Leistung wegregelt beim Fahren.....

    Im Stand bei Glatteis ist das immer eine Grenzsituation und da gibt sie meist auf oder regelt so runter daß nix mehr geht...

    In so einem Fall mußt Du sie einfach ausschalten,dann kannst Du das Fahrzeug rausschaukeln oder im 2.Gang anfahren...


    Normal müßte das dann bei Frontantrieb und guten Winterreifen kein Problem mehr sein...:m0007:


    Gruß:green_re:

  • MandarinAdam sagt es, die Traktionskontrolle macht genau das Gegenteil von dem was du erwartest.

    Die Leistung wird weg geregelt und Schlupf wird nicht zugelassen, was dafür sorgt, dass man in so einem Extremfall gar nicht vom Fleck kommt.

    Wenn man nur "normalen Schlupf" hat ist es hilfreich, bei Glatteis oder hartem Schnee eben nicht.

    Darum bin ich froh, dass ich bei meinen Autos die Traktionskontrolle ausschalten kann, dann kann man mit durchdrehenden Räder vorankommen und das mit dem Gaspedal selbst regeln.

    Die Möglichkeit hat man ohne Abschaltung nicht, darum geht es dann nicht voran.

  • Danke an MandarinAdam und Standspurpirat für die hilfreichen Hinweise - ich hätte es also genau andersherum machen müssen. :gruebel: Jetzt weiss ich Bescheid für's nächste Mal. Das kann gut erst in 3 - 5 Jahren sein (lt. Auskunft der Einheimischen). Als zugereister schnee-ungewöhnter Flachländer war das eine aufreibende Schnee-Woche (60 cm in zwei Tagen). Obwohl ich mit dem Spaßmobil und seinen Winterreifen (die ersten meines Lebens!) schon Spaß hatte, wenn wir nicht gerade festhingen oder den ungeräumten Hügel raufwollten ...


    Gruß vom See

    Ori und das (etwas schmuddelige) Spaßmobil

  • Naja, wenn der Boden glatt ist, kann auch die Traktionskontrolle keine physikalischen Gesetze außer Kraft setzen :thumbup: Da helfen nur wirklich gute Winterreifen oder doch ein Allrad :lol:

    Sehe ich ganz genau so! Da lohnt es sich etwas Geld in die Hand zu nehmen und gute Winterreifen zu kaufen! Bei den Reifen lohnt sich spraren nicht!


    Gruß

    Luca Zimmermann

  • Oriane


    Ja bei dem Wetter trennt sich die Spreu vom Weizen. Also es es zeigt sich wer richtig Auto fahren kann! 8)

    Bitte nicht persönlich nehmen, dass meine ich natürlich ganz allgemein.

    Deswegen sind viele Hersteller ja im Winter in Finnland auf den zugefroren Seen unterwegs. ;)


    Also Dein Auto hat zuviel Leistung und zu wenig Traktion. :thumbup:


    Kleiner Tipp fürs nächste Mal...

    Bei den Wetterbedingungen fährt man NICHT!!! im ersten Gang an!

    Immer im zweiten oder ggf. auch im dritten Gang anfahren.

    Dann musst Du natürlich etwas mehr Gas geben und die Kupplung vorsichtig kommen lassen...


    Oder das Adam in der Garage stehen lassen, so wie ich! ;)


    Gruß

    Olli

  • Also das mit dem 2 bzw 3 Gang ist nur ein Mythos! Wenn man im 2 Gang anfährt dreht sich das Rad nur schneller und du gräbst dich nur noch schneller ein !

    Warum hat man z.b. bei Geländegängigen Fahrzeugen eine Getriebeuntersetzung?

    Um bei geringer Raddrehzahl mehr Kraftübertragung zu bekommen!

    Denkt mal drüber nach;)

  • Patiii01


    Deine Aussage stimmt wenn man kein Gefühl in den Füßen hat....

    Wenn das Ganze nicht stimmen soll dann erklär mir mal bitte warum in älteren Automatikfahrzeugen die Automatik im Winterfahrprogramm ( Sterntaste) immer im 2.Gang anfährt anstatt im Ersten....

    Wenn man im 2.Gang anfährt und etwas Gefühl mit der Kupplung hat ist es oft nur ein kurzer Moment wo das Auto sich durch die Kraftübertragung in Bewegung setzt ohne daß das Rad direkt durchdreht was oftmals genau ausreicht um von der Stelle zu kommen...

    Wenn Du natürlich den 2.Gang einlegst und drauflatschst wie Harry erreicht Du genau nix ...


    Gruß:green_re:

  • Den Tipp mit dem 2. Gang gab mir eine Studentin, deren Fahrlehrer das sagte.

    Wo es extrem glatt war, habe ich das an der Ampel probiert, und das hat geklappt. Besser als im 1.


    Zitat von einer auf die Schnelle gefundenen Seite:


    "Wenn nichts mehr geht bei Eis und Schnee, dann sollte es beim Anfahren mit dem zweiten Gang versucht werden. Außerdem ist viel Gefühl im Gasfuß gefragt.

    Bei Glatteis legen Autofahrer zum Anfahren besser den zweiten Gang ein und geben behutsam Gas. Anschließend wird möglichst schnell in die nächst höheren Gänge gewechselt.

    Höhere Gänge und niedrige Motordrehzahlen verhindern, dass die Antriebsräder auf der glatten Fahrbahn durchdrehen. Beim Anfahren am glatten Hang kann die Antischlupfregelung (ASR) ausgeschaltet werden. Das ermöglicht den Winterreifen laut GTÜ höheren Schlupf, was die Traktion fördert."


    Link: Bei Glätte Im zweiten Gang anfahren - NTV