@LionPrince
Nette Ausführung. Wenn man das ganze mal aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet, ist es natürlich absolut korrekt und macht Sinn, wenn man Standardbedingungen voraussetzt.
Vermutlich kommt es daher, dass es früher mal "warme Reifen", heute "kalte Reifen" heißt; es gibt ja eine ganze Reihe unterschiedlicher Standardbedingungen, die mal 23°C (z.B. "spezifische Bedingungen für gemäßigte Klimata" in der Textilphysik), mal 20°C (z.B. Druckgas-Technik), oder auch mal 0°C ("Normalbedingungen" in Physik und Chemie) als "normal" voraussetzen (ich spare mir mal die Aufzählung der zig DIN/EN/ISO-Normen, in denen das beschrieben wird; kann man sicher auch alles bei Wikipedia nachlesen). Und da ist die relative Luftfeuchte noch gar nicht berücksichtigt.
Womöglich hat man früher einfach eine andere Norm zugrunde gelegt, oder die Norm hat sich geändert (was ja durchaus mal vorkommt).
Etwas fehlt mir bei deinen Ausführungen allerdings noch: Der Bezug zu Reifendimensionen, Profil, und vielleicht der direktere Bezug zum Fahrstil. Ist ja auch nicht ganz unerheblich.
Ich fahre z.B. mit den 225/35 18" Sommerreifen im "sportlichen" Fahrbetrieb vorne 2.5 und hinten 2.4, weil die Reifen in dem Bereich (subjektiv) am besten greifen. Natürlich leidet dadurch der Komfort. Aber interessanterweise stelle ich auch nach 100 km Autobahn nur eine minimale Druckerhöhung von jeweils 0.1 fest.
Mit 195/55 16" Winterreifen und eher gemächlichem Fahrstil kann der optimale Druck aber durchaus ein anderer sein, und sich auch stärker ändern. Das sollte man berücksichtigen, denke ich.
Aber zumindest haben wir ja schon mal geklärt, dass man immer bei 20°C messen sollte. Also immer das Reifenthermometer mitnehmen (Hätte man ja gleich in die Drucksensoren einbauen können - oder "normieren" die den Druck von sich aus? Das wär dann mal innovativ ;)).